Kürbis: Der riesig runde Prostatafreund

Kürbis – Cucurbita pepo

Wer bei Kürbissen nur an Halloween denkt, verpasst das Beste. Denn unter der orangefarbenen Schale der beliebten Herbstfrucht steckt wahrhaft Großes! Ja, richtig gelesen: Der Kürbis ist streng botanisch gesehen kein Gemüse, sondern eine Frucht – weil er aus der (Achtung Eselsbrücke) befruchteten Blüte entsteht statt aus anderen Pflanzenteilen. Auch Gurken, die zur gleichen Pflanzenfamilie gehören, sind eigentlich Früchte. Entsprechend gibt es für den botanischen Namen Cucurbita zwei konkurrierende Erklärungen: Entweder benannte man den globusförmigen Riesen nach seiner bereits erwähnten Verwandten (lat. Gurke = cucumis) plus dem lateinischen Begriff orbis (= Weltenkreis) … oder man leitete ihn vom lateinischen corbis ab, was „Korb“ bedeutet. Tatsächlich hatten schon die praktisch veranlagten Römer ausgehöhlte Kürbisse als Transportgefäße genutzt.

Mit derartigen Details haben sich die südamerikanischen Völker, die Kürbisse bereits vor bis zu 8.000 Jahren verwendeten, sicher nicht aufgehalten – sie waren einfach froh um den reichen Ernteertrag. Nach Europa und in seine Kräuterbücher kam das beeindruckende Gewächs erst im 16. Jahrhundert.

Grüne Kapsel mit BlattDoch bleiben wir beim Thema: Was macht Kürbisse abseits köstlicher Suppen- , Curry- und Eintopfgerichte so wertvoll? Bekanntermaßen vor allem ihre Kerne. Diese nämlich stecken voller Phytosterine, die bei gutartiger Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie), Stress-Inkontinenz und Reizblasen-Beschwerden hilfreich sind. Vor allem der häufige nächtliche Harndrang, der manchem Mann jenseits der 50 den Schlaf raubt, kann bei regelmäßigem Genuss von Kürbiskernen deutlich nachlassen. Am besten kombinieren „Prostata-Kandidaten“ den täglichen Knabbergenuss noch mit zwei Kapsel-Präparaten: eines mit standardisiertem Kürbis-Extrakt und eines mit Sägepalmen- und Brennnesselwurzelextrakt.
Übrigens: Vor der Langzeitanwendung muss man sich keineswegs scheuen. Im Gegenteil punkten Kürbiskerne ganz nebenbei noch mit einem optimalen Cocktail aus Proteinen (darunter das stimmungsaufhellende L-Tryptophan), Mineralstoffen, Spurenelementen, B-Vitaminen sowie antioxidativen Carotinoiden, Vitamin C und E. Die äußerst günstige Fettsäuren-Zusammensetzung des Kürbiskernöls empfiehlt es zudem bei erhöhten Cholesterinwerten – und lecker ist es obendrein.

Die vermutlich älteste bekannte Heilanwendung von Kürbissen ist jedoch die gegen Darmparasiten. Vor allem in den Balkanländern gelten Kürbiskerne wegen ihrer reichlich enthaltenen Cucurbitacine traditionell als wirksames Bandwurmmittel, und auch deutsche Kräuterbücher nennen Kürbiskerne seit mehreren Jahrhunderten gegen die lästigen Darmbewohner. Dazu werden ca. 300 Gramm rohe Kürbiskerne gründlich gekaut und geschluckt. Nach einer Stunde folgt die Einnahme von mindestens 1 Esslöffel abführendem Rizinusöl, um die abgetöteten, von der Darmwand gelösten Würmer auszutreiben. Werden dazu noch täglich rohe Karotten – auch in Form von Karottensaft – sowie Knoblauch genossen, kann die Behandlung mit chemischen Antihelmetika (Wurmmittel) oft umgangen werden.

Doch auch das Kürbis-Fruchtfleisch hat es in sich – jedenfalls was wichtige Vitalstoffe angeht. Zum Beispiel decken nur 100 Gramm Kürbis den Tagesbedarf an lebenswichtigen Carotinoiden, und das günstige Kalium-Natrium-Verhältnis bedingt eine gesunde Entwässerung. Da Kürbis obendrein kaum Kalorien und Fett enthält, wird er so zum idealen Partner in jeder Schlankheitskur!