Hamamelis – die Nuss, die verzaubert

Hamamelis

Zaubernuss – Hamamelis virginiana
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Zugegeben, die Überschrift ist etwas verwirrend, denn von Hamamelis virginiana, der „Zaubernuss“, werden keineswegs irgendwelche Nüsse, sondern Blätter und Rinde verwendet.
Zauberhaft ist der bis zu 7 Meter hohe Strauch dennoch in mancher Hinsicht. Zuerst entwickeln sich die Samen, die, fertig gereift, mit einem lauten Knall meterweit aus ihrer Hülle geschleudert werden. Geblüht wird dann je nach Unterart erst im Herbst oder gar frühen Winter, dann aber umso schöner: Wie kleine Cheerleader-Pompons sitzen die fedrig-kugeligen, gelben Blüten an den Ästen und duften dabei betäubend honigartig. Indianische Medizinmänner verwendeten Auszüge aus Hamamelis nicht nur gegen Entzündungen der Haut, sondern fertigten aus ihren Zweigen auch Wünschelruten, mit deren Hilfe sie energetisch schlechte und gute Orte fanden.

Grüne Kapsel mit BlattIn der westlichen Medizin ist die Hamamelis aufgrund ihrer zusammenziehenden Eigenschaften ein offiziell in seiner Wirksamkeit bestätigtes Adstringens und Haut-Heilmittel. Nicht nur fettige und unreine Haut profitiert von ihrer porenverfeinernden Wirkung, auch äußerliche Wunden (z.B Schürfwunden) sowie Mundschleimhautentzündungen heilen mit Hamamalis-Salbe oder -Tinktur (Hametum) schneller ab. Auch zur Besänftigung von Juckreiz, etwa bei extrem trockener Haut oder Ekzemen, kann Hamamelis helfen.
Ihre volle Kraft entfaltet die Zaubernuss als Salbenbestandteil bei der Behandlung von Krampfadern – und bei Hämorrhoiden: Hier ziehen die Gerbstoffe (v.a. Tannin) die ausgesackten Venen im Afterbereich zusammen und lindern außerdem den typischen Juckreiz. Die Abwendungsmöglichkeiten reichen hier vom Sitzbad mit Hamamelis-Sud bis zur mehrmals täglichen Einreibung mit entsprechender Spezialsalbe.
Lassen Sie sich dazu in der Apotheke beraten!