Lavendel – der mediterrane Ruhespender

Lavendel

Lavendel – Lavandula officinalis
Foto: pixabay.com

Dass man den Lavendel volkstümlich auch als „Nervenkräutel“ bezeichnet, rührt ganz klar von seinem größten Talent her: Lavendel beruhigt die Nerven, hilft beim Einschlafen das Gedankenkarussell anzuhalten und sorgt für einen tiefen, erholsamen Schlaf. Dazu reicht oft schon ein Tröpfchen ätherischen Lavendelöls auf dem Kopfkissen.
Um einen bekannten Ausspruch wörtlich zu nehmen, könnte man sagen, dass das Schaufelauch gleich verhindert, „die Motten zu kriegen“ … denn Lavendelsäckchen im Kleiderschrank vertreiben traditionell die löcherfressenden Flattermänner.
Im Garten, wo der ursprüngliche Mittelmeerbewohner trockene und sandige Standorte bevorzugt, hält er Wühlmäuse und Blattläuse von seinen direkten Nachbarpflanzen fern.

Grüne Kapsel mit BlattAuch die anderen Anwendungsgebiete von Lavendel haben meist mit seiner beruhigenden, ausgleichenden Wirkung zu tun. Bei nervös bedingten Magenbeschwerden und stressbedingt hohem Blutdruck hilft das violett blühende Lavendelkraut am besten als Tee.
Bei Kopfschmerzen und Migräne ist es einen Versuch wert, einen Tropfen ätherisches Lavendelöl sanft auf die Schläfen zu massieren.
Einreibungen mit Lavendelgeist und Bäder mit Lavendelzusatz sind ein wunderbares Mittel nicht nur gegen rheumatische Beschwerden, sondern auch zum „Runterkommen“ nach einem anstrengenden Tag.
Und dann wären da noch frische Verbrennungen, etwa Brandblasen durch heißes Kochwasser, die mit Lavendelöl ebenfalls hervorragend zu behandeln sind.
Achtung: Das Auftragen tut einen kurzen Augenblick höllisch weh, doch oft kann damit tatsächlich sogar die Bildung von Brandblasen verhindert werden! Achten Sie dabei auf eine gute biologische Qualität des Lavendelöls; Ihre Apotheke berät Sie gern.

Die stark antibakterielle Wirkung des Lavendels war es wohl, die ihn neben seinem betörenden Duft für die Ägypter interessant machte. Sie verwendeten Lavendelessenzen nicht nur zur Einbalsamierung ihrer Toten, sondern auch als Parfüm und Salbenzutat für die Lebenden – eine gute Idee, wenn man sich die hygienischen Zustände der damaligen Zeit vor Augen führt. Angeblich roch eine im Tutanchamun-Grab gefundene Salbe beim Öffnen immer noch nach Lavendel … nach 3000 Jahren!