Huflattich: goldener Balsam für Hals und Bronchien.

Huflattich

Tussilago farfara – Huflattich
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Der Huflattich ist eine kleine Lateinstunde für sich: Tussilago farfara lautet sein botanischer Name, und gleich der erste Namensteil weist auf die wichtigste Anwendungsmöglichkeit hin: den Husten, auf Latein tussis.
Weiter geht es mit seiner interessantesten botanischen Eigenart: filius ante patrem, also „der Sohn vor dem Vater“. Wer sich jetzt fragt, was das denn heißen soll, gehe an einem sonnigen Tag im sehr frühen Frühjahr an einem typischen Huflattich-Wuchsplatz spazieren, also an feucht-lehmigen Äckern, Flussufern, Kies- oder Lehmgruben und Waldrändern. Dort entdeckt man mit etwas Glück die ersten goldgelben Blüten des Huflattich – die „Söhne“ – auf kräftigen, geschuppten Stängeln … aber keinerlei Blätter! Diese – „der Vater“ – sind bis zu 20 cm groß, auf der Unterseite weiß befilzt und kommen erst nach der Blüte zum Vorschein, etwa ab Mai. Und schließlich ist sogar der zweite Teil des deutschen Namens latainisch angehaucht: Lattiche sind Gewächse mit hohem Milchsaft-Gehalt und lac heißt im Lateinischen „Milch“.

Grüne Kapsel mit BlattIn der Phytotherapie werden sowohl die Blüten als auch die hufförmigen Blätter des Huflattich verwendet. Kaum eine Hustentee-Mischung kommt ohne Huflattich aus, ebenso wie viele Hustensirup-Rezepturen.
Das Rauchen der getrockneten Blätter, wie es Hildegard von Bingen und Galen empfahlen, ist natürlich nach heutigen Erkenntnissen bei Husten nicht mehr das Mittel der Wahl. In Tee und Sirup können auch die wertvollen Inhaltsstoffe des Huflattich viel besser wirken: So besänftigen z.B. Schleimstoffe den Hustenreiz, Gerbstoffe ziehen die Schleimhautoberfläche zusammen.

Neuere Forschungen deuten auf ein gewisses Langzeitnutzungs-Risiko durch krebserregende Pyrrolizinalkaloide im Huflattich hin. Dieser Stoff ist allerdings nur in wild wachsendem Huflattich vorhanden, weshalb dieser nie länger als 2 Wochen am Stück verwendet werden sollte. Aber seien Sie unbesorgt: Alle Huflattich-Zubereitungen aus der Apotheke bestehen aus PA-freien und damit ungefährlicher Züchtungen.