Rosmarin – Begleiter des Lebens

Pflanzen_Rosmarin_klKaum ein Kraut kann von sich behaupten, von der Wiege bis ins Grab gleichermaßen be- und geachtet zu sein. Außer dem Rosmarin!
Die Allmacht des aromatisch duftenden, ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammenden Strauchs spiegelt sich in zahllosen Bräuchen wider: Einem neugeborenen Baby legte man ein Rosmarinzweiglein in die Wiege und in Belgien werden die Kinder nicht etwa vom Klapperstorch gebracht, sondern entspringen einem Rosmarinbusch. Als Symbol der Liebe machte Rosmarin im ländlichen Raum der Rose Konkurrenz, und so durfte er natürlich, als Zeichen von Treue, keinesfalls im Brautkranz fehlen. Und schließlich war Rosmarin ein typischer Besucher von Beerdigungen – ob als Sträußchen fürs Revers oder als Bestandteil des Totenkranzes.

Diese Traditionen reichen teilweise bis ins antike Griechenland zurück, und sogar die Ägypter legten ihren einbalsamierten Toten einen Strauß aus Rosmarin zwischen die Hände, um ihre Reise ins Totenreich mit seinem Duft zu versüßen.

Nach heutigem Wissen drängt sich die Vermutung auf, dass viele dieser Gebräuche auf die stark antiseptische Wirkung des Rosmarins zurückzuführen sind. So hoffte man schon damals nicht völlig ohne Grund, mit einem würzig duftenden Rosmarinzweig unter der Nase vor etwaigen giftigen Dämpfen der Toten gefeit zu sein. Auch der Schönheit ist Rosmarinöl sehr zuträglich. Als Hauptzutat des berühmten „Ungarischen Wassers“ soll er gar im Jahr 1539 der 72-jährigen Königin Isabella von Ungarn zu so frischer Jugend verholfen haben, dass der viel jüngere König von Polen, rasend vor Liebe, um ihre Hand anhielt!

chef-hat-309146_640Seine mediterrane Herkunft kann der Rosmarin allein vom Namen her nicht verleugnen. Ros marinus bedeutet auf Lateinisch „Tau des Meeres“ – mutmaßlich eine Anspielung darauf, dass sich in den Blüten des Rosmarin morgens hübsche kleine Meerwasser-Tröpfchen sammeln.

Im Mittelmeerraum fehlt er als Gewürz denn auch an kaum einer Speise. Das ist nicht nur kulinarisch, sondern auch gesundheitlich eine hervorragende Idee, regt Rosmarin doch die Bildung von Gallensäften an und fördert so eine gesunde Verdauung. Gegen Grüne Kapsel mit BlattBlähungen ist Rosmarin – als Gewürz oder Tee – ebenfalls ein Segen. Die bekannteste Wirkung von Rosmarin dürfte jedoch die auf den Kreislauf sein: In Form von Einreibungen oder Bädern kann ein zu niedriger Blutdruck reguliert werden. Gicht- und Rheumabeschwerden können durch dieselben Maßnahmen gelindert werden.

In der Schwangerschaft sollten Sie mit dem Gebrauch des Krauts allerdings etwas vorsichtig sein, da es in sehr hoher Dosierung abtreibend wirken kann.