Arnika: die universale Heilerin

Foto: pixabay.com

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Es ist fast ein bisschen lustig, dass die Heldin unseres heutigen Textes ausgerechnet in einer leidenschaftlich bezweifelten Heilkunst zu Berühmtheit gelangt ist: der Homöopathie. Denn selbst viele hartgesottene „Schulmediziner“, allen voran Sportärzte, geben mittlerweile therapiebegleitend Arnica-Globuli bei Verletzungen aller Art. Natürlich können die Kügelchen weder Pflaster noch Desinfektion und erst recht nicht eine detaillierte Diagnostik ersetzen. Aber schaden tun sie eben auch nicht – stattdessen sind die Erfahrungen mit Arnica-Globuli auf breiter Ebene so gut, dass sie die Erste-Hilfe-Koffer olympischer Mannschaftsärzte ebenso selbstverständlich bevölkern wie die Rucksäcke von Kleinkindmüttern.

Für ihre Heilkraft war die sonnengelbe Korbblütlerin, die sich in den mageren Höhenlagen* von Europa, Südskandinavien, Mittelasien und Nordamerika am wohlsten fühlt, jedoch schon viel früher bekannt. Seit dem Mittelalter schworen Bader, Ärzte, Hebammen und Klostermediziner auf die abschwellende, entzündungshemmende, schmerzlindernde und heilungsfördernde Wirkung der bis zu 60 cm hohen, aromatisch duftenden und bei uns unter Naturschutz stehenden „Heilblume“. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.

Grüne Kapsel mit BlattArnika in Form von Salbe oder  Gel, Tinktur oder Wundtuch (für die Handtasche!) erfreut sich wachsender Beliebtheit bei stumpfen Verletzungen aller Art wie Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen, Sehnenzerrungen oder –rissen und sogar Knochenbrüchen. Hier finden Sie alle Arnica Produkte aus unserem Sortiment.

Die sofortige Behandlung mit Arnikablüten-Zubereitungen bewirkt eine rasche Blutstillung im Gewebe, was der Entstehung schmerzhafter Blutergüsse eindämmen kann. Hat sich bereits Blut oder Gewebewasser angesammelt, fördert Arnika die Resorption, d.h. der Körper scheidet die Abbauprodukte der Verletzung schneller wieder aus. Verantwortlich dafür sind Flavonoide, die die Durchlässigkeit der Blutgefäße verringern, sowie Helenalin, das starke entzündungswidrige Eigenschaften hat. Gleichzeitig unterstützen Polysaccharide die bei Verletzungen massenhaft antretenden Helferzellen beim Abtransport von Abfallprodukten im Gewebe.

Neuere Forschungen widmen sich auch der Wirksamkeit von Arnika gegen entzündliche Gelenkerkrankungen. Bei Arthritis etwa scheint die regelmäßige Behandlung mit Arnika-Gel dem synthetischen Wirkstoff Diclofenac ebenbürtig zu sein – und dabei weniger organbelastend. Langfristig sollte jedoch auch Arnica nicht angewendet werden, weil sie auf Dauer eventuell die Haut reizen kann; deshalb ist eine vielseitige Behandlungsstrategie wie so oft sinnvoll. Möchten Sie statt Salbe lieber Umschläge mit Arnika-Tinktur machen, verdünnen Sie diese aus demselben Grund unbedingt mindestens 1:5 mit Wasser. Auf frische, offene Wunden sollten die Zubereitungen nicht aufgetragen werden. Innerlich wendet man Arnica heute – außer in der eingangs erwähnten homöopathischen Zubereitungsform – gar nicht mehr an. Bei einer bekannten Allergie gegen Korbblüter fällt die Behandlung vollständig aus.

Und was haben wir jetzt gelernt? Arnika ist ein wertvolles Erste-Hilfe-Mittel bei Verletzungen jeglicher Art und sollte am besten immer dabei sein. Fragen Sie daher gleich in Ihrer Apotheke nach kleinformatigen Zubereitungsformen wie Wundtuch, Globuli-Fläschchen oder Salbe!

*Auf die Heimat der hier beschriebenen Arnika weist auch ihr botanischer Namenszusatz montana hin: Mons heißt auf Lateinisch „Berg“. Dieser findet sich auch in den deutschen Synonymen Bergwohlverleih und Bergdotterblume wieder. Andere volkstümliche Bezeichnungen tummeln sich irgendwo zwischen kämpferisch (Donnerblume, Kraftrose, Leopardenwürger!) und lieblich (Engelkraut, Mönchskappe, Gamsblume).