Mythos: Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

bunte OstereierOstern ohne Eier? Undenkbar. Aber was ist mit dem Cholesterinspiegel? Kann man es sich überhaupt erlauben, auch mal ein paar Eier mehr als gewöhnlich zu essen? Oder sind die fröhlichen, hartgekochen bunten Ostereier etwa ungesund?

Eier sind längst nicht so gefährlich wie früher propagiert

Lange Zeit galten Menschen, die viele Eier essen, als potentielle Kandidaten für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Damals hieß es, man solle nicht mehr als zwei Eier pro Woche zu sich nehmen. Ursache war, dass die forschenden Mediziner das Cholesterin als einen der Hauptverantwortlichen für die gefürchtete Arterienverkalkung ausgemacht hatten. Die Empfehlungen für die gesunde Küche gingen sogar so weit, dass beim Zubereiten von Rührei und Spiegelei nur das Eiweiß verwendet werden sollte. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse bereiteten dieser Verschwendung aber schon ab den 1980er Jahren ein Ende.

Warum darf man heute zu Ostern mit Vergnügen Eier essen?

Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Cholesterinspiegel durch Ernährung gar nicht so stark beeinflusst werden kann, wie man früher angenommen hatte. Man hält eine Beeinflussung nur in Höhe von 10 bis maximal 15 Prozent für möglich. Bis zu achtzig Prozent des vom menschlichen Stoffwechsel benötigten Cholesterins stellt die Leber selbst her. Das ist auch gut so. Denn immerhin benötigt der Körper eines gesunden erwachsenen Menschen zwischen ein und zwei Gramm pro Tag.

Ein paar interessante Zahlenspiele rund um die Eier zu Ostern

Ein durchschnittliches Hühnerei wiegt 50 Gramm, das Eidotter macht ein Drittel aus und enthält gerade einmal rund 180 Milligramm Cholesterin. Berechnet auf den Mittelwert bei der Verwertung, bleiben nur noch 81 Milligramm Cholesterin übrig, die pro Hühnerei vom menschlichen Stoffwechsel aufgenommen werden. Der durchschnittliche Bedarf eines gesunden Menschen liegt bei 1,5 Gramm, von denen zwanzig Prozent über die Ernährung zugeführt werden sollten. Das würde bedeuten, dass pro Tag 300 Milligramm Cholesterin aus der Nahrung beim Durchschnittsmenschen unschädlich sind. Danach könnte man pro Tag fast vier Hühnereier vertilgen, wenn bei der sonstigen Ernährung darauf geachtet wird, dass kein Cholesterin enthalten ist. Die Ansage „Eier machen krank“ ist deshalb ein totaler Irrglaube, von dem man sich zu Ostern den Genuss der bunten Eier nicht verderben lassen sollte.

Für Diabetiker gelten diese Berechnungen zum Cholesterin nicht

Wissenschaftler haben bei Testreihen mit Diabetikern erkannt, dass es einen direkten Zusammenhang mit einem erhöhen Konsum von Eiern und der Häufigkeit von Herzerkrankungen gibt. Welche Ursachen dort zugrunde liegen, haben die forschenden Mediziner bisher nicht herausfinden können. Fakt ist jedoch, dass die Herzerkrankungen bei Diabetikern bei einem dauerhaft erhöhten Konsum von Eiern auftreten. Deshalb sollten sie sich zu Ostern an das Motto halten „Ausnahmen bestätigen die Regel“, was heißt, dass dort auch einmal „über die Stränge geschlagen“ werden darf, wenn ansonsten die für Diabetiker entwickelten Richtlinien für eine angemessene Ernährung eingehalten werden. „Hände weg von den Ostereiern“ heißt es vorsorglich für die Menschen, die bereits an Arterienverkalkung und an Herzerkrankungen leiden. Hier kann sich der Zustand auch durch geringe Überschüsse an Cholesterin akut verschlechtern.