Die häufigsten Arten von Sportverletzungen sind Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen. Hier besteht die Ersthilfe in den Maßnahmen nach der so genannten „PECH-Regel“. PECH steht für „Pause“, „Eis“, „Compression“ und „Hochlagern“. Genau in dieser Reihenfolge sollten kleinere Sportverletzungen behandelt werden. Das Pendant aus dem englischsprachigen Raum sind die „RICE-Rules“, die genau das Gleiche besagen.
Warum sollte man die „PECH-Regel“ bei Sportverletzungen anwenden?
Wer nach einer Verletzung weiter kräftig Sport macht, riskiert große Blutergüsse, Schmerzen und vor allem auch Folgeverletzungen. Bei einem Muskel- oder Sehnenriss zum Beispiel ist die Steuerung des betroffenen Arms oder Beins nachhaltig gestört. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit von Stürzen, die wiederum Knochenbrüche nach sich ziehen können. Deshalb: Auch bei vermeintlich kleinen Sportverletzungen sofort eine Pause einlegen. Die Kühlung der betroffenen Stellen, ein Kompressionsverband sowie das Hochlagern dienen als Prävention gegen schmerzhafte Blutergüsse und Schwellungen.
Knochenbrüche als Sportverletzungen – Was tun am Unfallort?
Bei Knochenbrüchen ist die Versorgung durch Unfallchirurgen ein unverzichtbares Muss. Wer sich beim Sport im freien Gelände bewegt, sollte immer ein Erste-Hilfe-Set dabei haben. Bei der Zusammenstellung des optimalen Inhalts hilft jeder Apotheker gern. Als Orientierung kann der Standardinhalt des Erste-Hilfe-Kastens- fürs Auto dienen. Offene Knochenbrüche bei Sportverletzungen müssen immer sofort steril abgedeckt werden. Diese Maßnahme ist auch dann notwendig, wenn der Notarzt binnen weniger Minuten am Unfallort sein kann. Passiert der Sportunfall im Wald und der Verletzte muss transportiert werden, lassen sich gepolsterte Äste als Notschienen zur Stabilisierung verwenden. An der Lage der Knochen darf der Laie nicht manipulieren, denn dabei können beispielsweise Nervenbahnen und Blutgefäße verletzt werden.
Starke Blutungen durch Sportverletzungen – Ersthelfer können Leben retten
Kommt es durch Sportverletzungen zu starken Blutungen, müssen diese schnellstmöglich gestoppt werden, um eine Unterversorgung des Gehirns und anderer lebenswichtiger Organe mit Sauerstoff zu verhindern. Möglich ist das mit einem Kompressionsverband. Vom Abbinden kompletter Gliedmaßen wird abgeraten. Stehen keine geeigneten Kompressionsbinden zur Verfügung, können Strümpfe und Gürtel zum Ausüben des notwendigen Drucks auf die verletzte und stark blutende Region genutzt werden.
Opfer von Sportverletzungen im Gelände optimal transportieren
Viele Sportverletzungen passieren beim Klettern oder beim Laufen im Wald. So lange nicht fest steht, um welche Art von Sportverletzung es sich handelt, sollten die geschädigten Körperpartien nicht belastet werden. Was aber tun, wenn die Helfer keine Trage dabei haben? Hier leisten starke Äste in Kombination mit den Jacken und Gürteln der Helfer gute Dienste. Daraus lassen sich Behelfstragen bauen. Da sie aber eine geringe Stabilität haben, müssen die Helfer darauf achten, den Verletzten dicht über dem Boden zu transportieren. Am besten ist das mit einer „Schleiftrage“ möglich, auf der die Verletzten gezogen werden können. Anderenfalls sollten sie huckepack genommen oder von mindestens zwei Helfern getragen werden.