Die Schilddrüse – ein wichtiges Organ

Unsere Schilddrüse ist ein wichtiges Organ für den Stoffwechsel. Sie steuert unseren Hormonhaushalt. Diese winzige Hormondrüse, dessen vier Teile jeweils nicht größer als eine Daumenkuppe sind, beeinflusst das Wachstum, die Erhaltung der Knochenstrukturen, die Gewichtsentwicklung und sogar die Stimmung eines Menschen. Es ist deshalb wichtig, die Schilddrüse regelmäßig zu kontrollieren und bei Abweichungen von der Norm so schnell wie möglich korrigierend einzugreifen.

Die Kooperationspartner der Schilddrüse: die Nebennieren

Viele Mediziner sind inzwischen der Überzeugung, dass bei Symptomen wie erhöhte Empfindlichkeit gegen Hitze und Kälte, bei Schlafstörungen und einem gesteigerten Schlafbedürfnis, bei Gewichtsveränderungen, die nichts mit dem Essen zu tun haben, sowie bei anders nicht zu erklärenden Symptomen einer diffusen Angst oder einer Depression nicht nur die Schilddrüse allein verantwortlich ist. Sie gehen davon aus, dass das Zusammenspiel der Nebennieren und der Schilddrüse gestört ist, was wiederum bedeutet, dass sowohl Schilddrüse als auch Nebennieren behandelt werden müssen. Geschwächte Nebennieren sorgen dafür, dass die Effizienz der Schilddrüse erheblich reduziert werden kann. Umgekehrt kann eine reduzierte Aktivität der Schilddrüse dafür sorgen, dass die Nebennieren ihren Aufgaben nicht mehr in vollem Umfang gerecht werden können.

 Warum wird bei der Funktionsprüfung der Schilddrüse der TSH –Wert geprüft?

Ob die Schilddrüse genau das tut, was sie soll, lässt sich durch eine Untersuchung des Bluts im Labor sehr genau testen. Dabei werden verschiedene Werte ermittelt, mit denen der Laie häufig nichts anfangen kann. Auf der Ergebnisliste findet sich die Angabe des basalen TSH. Dabei handelt es sich um die Menge von Thyreotropin, die bei einer gesunden Schilddrüse nach unterschiedlichen Quellen zwischen 0,3 und 2,5 bzw. 4,0 Mikroeinheiten pro Liter Blut liegen sollte. Der Produzent des Thyreotropins ist die Hypophyse. Das Hormon selbst ist für die Steuerung der Tätigkeit der Schilddrüse verantwortlich. Dabei gibt es einen „Feedback-Mechanismus“. Der Hypothalamus wertet die im Blut kreisenden Schilddrüsenhormone aus, gibt sie an die Hypophyse weiter und diese nimmt die Regelung über eine Veränderung der Thyreotropinausschüttung vor. Das bedeutet, dass die Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion auch durchaus in der Hypophyse oder im Hypothalamus liegen könnten. Der Hypothalamus wiederum ist für die Steuerung des vegetativen Nervensystems, also beispielsweise die Temperaturregelung, zuständig. Genau deshalb gehören zu den Symptomen von Schilddrüsenerkrankungen auch übermäßiges Frieren und Schwitzen.

Das freie T3 und T4 bei den Untersuchungen der Schilddrüse

Von den Hormonen Trijodthyronin, kurz als T3 bezeichnet, und Thyroxin, oder kurz T4, wird der Energiestoffwechsel des Menschen gesteuert. Gibt es hier Abweichungen, machen sie sich mit Kälteempfindlichkeit, Hitzeempfindlichkeit oder Mattigkeit bemerkbar. Deshalb werden diese Werte bei den Laboruntersuchungen zur Kontrolle der Schilddrüse ermittelt. Pro Liter Blut sollte der Wert beim Trijodthyronin, abweichend auch Triiodthyronin geschrieben, zwischen 1,7 und 3,7 Nanogramm liegen. Beim Thyroxin gelten Werte zwischen 7 und 15 Nanogramm pro Liter Blut als normal. Die Thyreoperoxidase ist der Katalysator bei der Produktion der Hormone durch die Schilddrüse. Dagegen entwickelt der menschliche Organismus allerdings auch Antikörper. Um die ordnungsgemäße Funktionalität der Schilddrüse nicht zu beeinträchtigen, darf deren Wert 80 Einheiten pro Milliliter Blut nicht überschreiten. Er wird in der Liste der Laborergebnisse mit den Kürzeln TPO-AK oder Anti-TPO angegeben. Das Protein Thyreoglobulin wird in der Schilddrüse für die Synthese der beiden Hormone T3 und T4 benötigt. Hier ist es ebenfalls möglich, dass das Immunsystem Antikörper bildet und genau diese Synthese nachhaltig stört. Die Kontrolle erfolgt im Labor über den TAK-Wert, alternativ auch als Anti-TG ausgewiesen. Die Menge dieser Antikörper sollte bei Männern 60 und bei Frauen 100 Einheiten pro Milliliter Blut nicht überschreiten. Gibt es Abweichungen bei den für die Antikörper geltenden Normwerten, ist das ein Hinweis darauf, dass nicht die Schilddrüse selbst erkrankt ist, sondern als Ursache Autoimmunerkrankungen in Frage kommen.

Wie lassen sich Erkrankungen der Schilddrüse vermeiden?

Das A und O der Prävention gegen Schilddrüsenerkrankungen ist eine gesunde Ernährung, die dem Stoffwechsel eine ausreichende Menge Jod zur Verfügung stellt. Genau das ist aber durch die ausgewaschenen und ausgelaugten Böden nicht mehr ohne Nahrungsergänzungsmittel möglich. Der einfachste Weg ist es, vom „normalen“ Salz auf jodiertes Salz umzusteigen. Vielerorts (dazu gehört auch Deutschland) wird dem Dünger für die Böden und dem Futter der Tiere gezielt Jod beigemischt. In einigen Ländern der Welt wird auch über eine durchgängige Jodierung des Trinkwassers diskutiert. Doch die Diskussionen sind sehr kontrovers, da eine Überversorgung mit Jod ebenfalls zu einer Erkrankung der Schilddrüse führen kann.