Nicht immer leicht: Genaues Dosieren von Tropfen

Tropfen sind alltägliche Arzneimittel. Es ist nicht immer einfach, sie richtig zu dosieren. In unserer Apotheke beraten wir sie bei Problemen mit der exakten Dosierung gerne und zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Arznei korrekt anwenden.

Tropfen haben den Vorteil, dass das Arzneimittel in kleinen Schritten individuell dosiert werden kann. Das bedeutet umgekehrt, dass die korrekte Handhabung extrem wichtig ist. Bei einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer wurde ein Beispiel genannt:

„Fertigarzneimittel mit Wirkstoff Diazepam werden als Tropfen zur Beruhigung verordnet. Der Standarddosis 10 Milligramm entsprechen bei dem einem Generikum 20 und bei dem anderen Generikum 28 Tropfen. Das ist ein Unterschied von 40 Prozent. Patienten brauchen deshalb eine eindeutige Anleitung, wie sie Tropfen richtig dosieren.“

Je nach Verschluss der Flasche müssen manche Arzneifläschchen beim Abzählen der Tropfen senkrecht, andere aber schräg gehalten werden. Wird das aus Unkenntnis falsch macht, stimmt die Dosis nicht mehr. Es kann zu Unterdosierungen von bis zu 25 Prozent kommen, ohne dass der Patient das überhaupt bemerkt. Der Apotheker kann hier helfen, indem er Patienten – nach Rücksprache mit dem Arzt – eine Dosierspritze aushändigt und den Umgang damit erklärt.

Die Tropfgeschwindigkeit kann sich von Präparat zu Präparat unterscheiden. „Wenn drei Tropfen oder mehr pro Sekunde fallen, kann das kein Mensch mehr korrekt sehen. Besser ist es dann, die Tropfen in einen leeren Joghurtbecher fallen zu lassen. Dann ergibt jeder Tropfen einen Ton, und dieses akustische Signal lässt sich leichter zählen“, ist der Rat des Fachmanns.

Auch wenn Pipetten zum tropfenweisen Dosieren eingesetzt werden, ist es relevant, wie die jeweilige Pipette konstruiert ist. Pipetten mit einer geraden Abtropffläche müssen für eine richtige Dosierung senkrecht gehalten werden. Bei Pipetten mit einer kugelförmigen Abtropffläche spielt die Haltung hingegen keine Rolle.