Hilfe bei Schlafstörungen

Frau liegt schlaflos im Bett

Foto: ABDA 2001

Rund 25 Prozent aller Deutschen klagen laut Robert-Koch-Institut über Schlafstörungen. Jeder zehnte kann zwar schlafen, erlebt den Schlaf jedoch als nicht erholsam. Welche Ursachen für Ein- und Durchschlafschwierigkeiten verantwortlich sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die vielfältigen Gründe können von Stress über schweres Essen bis hin zu gesundheitlichen Einschränkungen reichen. Leichtere Schlafstörungen lassen sich durch einen veränderten Lebensstil beeinflussen und unterstützend können pflanzliche Schlafmittel den Betroffenen helfen.

Ältere Menschen benötigen oft weniger Schlaf

Gestresste oder ältere Menschen leiden häufiger unter Einschränkungen beim Ein- und Durchschlafen, erläutert Wolf Kümmel, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg:

„Hektische Tagesabläufe und beruflicher Stress sorgen dafür, dass man auch abends nicht zur Ruhe kommt. Wenn sich das Gedankenkarussell nachts weiterdreht, sind Schlafprobleme vorprogrammiert. Auch ältere Menschen berichten häufiger von Schlafstörungen. Sie lassen dabei aber oft außer Acht, dass ältere Menschen weniger Schlaf brauchen und oft am Tage nicht so aktiv sind. Darum stellt sich auch die Müdigkeit nicht mehr so ein, wie beim jungen Menschen.“

Veränderungen der Lebensgewohnheiten können hier bereits Abhilfe schaffen. Geregelte Tagesabläufe, nicht zu spätes Abendessen, kühle, ruhige und dunkle Schlafräume und regelmäßige Bewegung können helfen, dass es mit dem Einschlafen und Durchschlafen besser klappt.

Baldrian*-Wirkung tritt frühestens nach zwei Wochen ein

Pflanzliche Schlafmittel mit Baldrian oder als Kombinationspräparat mit Hopfen sind in ihrer Wirkung wissenschaftlich gut belegt. Apotheker Kümmel:

„Der Baldrian muss jedoch entsprechend dosiert sein. 400 bis 900 Milligramm hochwertiger Baldrianextrakt aus der Apotheke werden empfohlen – und er sollte mindestens über vierzehn Tage genommen werden, bevor die gewünschte Wirkung eintritt. Gut am Baldrian ist, dass er eigentlich keine Nebenwirkungen hat. Es kommt also nicht zu Überhängen, dass man am Folgetag noch müde und erschlagen ist.“

Wenn Anspannung und Sorgen der Hintergrund für Schlafschwierigkeiten sind, können auch Lavendelkapseln helfen, besser zur Ruhe zu kommen. Es gibt auch verschreibungsfreie chemische Präparate gegen Schlafstörungen, die jedoch manchmal einen Hang-over mit Müdigkeit am nächsten Tag nach sich ziehen können.

Eine Abhängigkeit von Schlafmitteln tritt in erster in erster Linie bei verschreibungspflichtigen, stärkeren Präparaten ein. Kümmel führt aus:

„Solche Mittel werden bei Bedarf vom Arzt verschrieben und sollten nur relativ kurz eingesetzt werden. Sie eignen sich nicht für einen Dauergebrauch – denn die Schlaflosigkeit wird nur zeitlich befristet bekämpft. Danach können die Schlafprobleme sogar verstärkt auftreten, weil dann ein Ein- oder Durchschlafen ohne diese Unterstützung immer schwerer fällt.“

Quelle: ABDA

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